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DFB will sich stärker um den Klimaschutz bemühen

Stand: 08.09.2020

Der Deutsche Fußball-Bund will sich stärker um den Klimaschutz bemühen. Deshalb unterzeichnete Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius im Januar 20202 eine Beitrittserklärung zu einer UN-Initiative. “Fußball kann man nur in einer intakten Natur spielen”, sagte Keller. Man werde die Anstrengungen für den Umweltschutz deutlich intensivieren, hieß es.

 Der DFB hat erkannt welchen Einfluss der Fußball auf die Umwelt sowie das Klima hat. Sei es der Schadstoffausstoß bei Fahrten zum Auswärtsspiel, den Energieverbrauch durch Flutlicht, die Bewässerung des Rasens, die Müllentsorgung nach einem Heimspieltag oder Mikroplastik auf Kunstrasenplätzen.

Laut ihrer Webseite ist sich der DFB seiner dadurch entstehenden gesellschaftlichen Verantwortung und Vorbildfunktion bewusst. Deshalb ist die Unterzeichnung des Sports for Climate Action Framework im Januar 2020 für den Verband eine Selbstverpflichtung und zugleich der Startschuss für ein deutlich stärkeres Engagement in diesem Themenfeld.

260 Kilometer mit dem Flieger: DFB-Auswahl pfeift auf Klimaschutz

Dank der Social-Media-Kanäle der Nationalmannschaft weiß man, wie die Spieler vom letzten Spielort Stuttgart nach Basel gekommen sind. In einem Tweet der Nationalmannschaft ist zu sehen, wie der DFB-Tross in ein Flugzeug steigt.

Das Flugzeug ist das umweltschädlichste Verkehrsmittel von allen. Jeder einzelne Spieler setzt mit dem Flug von Stuttgart nach Basel etwa 243 Kilogramm CO2 frei (errechnet mit dem CO2-Rechner von „Myclimate“). Insgesamt hat der Flug also mehrere Tausend Kilogramm CO2-Emissionen verursacht. Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen, die Spieler hätten unkompliziert mit dem Zug oder Bus anreisen können.

Zwischen Stuttgart und Basel liegen nur 260 Kilometer, so dass die Strecke durchaus auch mit dem Zug oder dem Nationalmannschaftsbus des DFB, der ohnehin nach Basel fuhr, um die Mannschaft vom Flughafen zum Hotel zu bringen, zu bewältigen gewesen wäre, passt sehr wenig in ein Klimaschutzkonzept.

Per Zug hätten Kimmich und Co durchaus einmal in Karlsruhe umsteigen müssen und gerade mal acht Minuten Zeit gehabt, um aufs nächste Gleis zu kommen. Ebenso wäre die Tour mit dem Bus in knapp drei Stunden zu machen gewesen.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff äußert sich zu dem Shitstorm

Allerdings verteidigte Bierhoff die Flugreise von Stuttgart nach Basel: So habe sich DFB bei den Länderspielen auf die „Hygienesicherheit“ konzentriert, und darauf, „die körperliche Regeneration der Spieler zu gewährleisten“. „Unter diesen Gesichtspunkten war der Flieger mit einer kurzen Flugzeit eindeutig die bessere Wahl gegenüber einer dreieinhalbstündigen Busfahrt oder der Fahrt mit der Bahn mit Umsteigen.“

Des Weiteren hat sich DFB-Direktor Oliver Bierhoff zu dem Shitstorm geäußert. Er erklärte, dass er die Kritik nachvollziehen kann. Die entstandene Diskussion nehme der DFB zum Anlass, „zu hinterfragen, wie wir künftig die wichtigen Aspekte Umwelt und Nachhaltigkeit stärker in unseren Planungen und Entscheidungen berücksichtigen können.“

Wir können gespannt sein!

MARC MAXWELL