Stand. 25.08.2020
Verbraucher sollen beim Lebensmittelkauf bald leichter auf gesündere Ernährung achten können. Mit dem neuen farbigen Logo ‚Nutri-Score‘ wird es eine Extra-Kennzeichnung für Zucker, Fett und Salz geben. Das vorhandene System stammt aus Frankreich.
Bei vielen Verbrauchern sei der Wunsch nach Transparenz und mehr Sicherheit bei Kaufentscheidungen groß. Die neue Kennzeichnung solle daher Orientierung auf einen Blick geben. Die sogenannte Nährwertampel soll Verbrauchern künftig beim Einkauf helfen, Lebensmittel für eine gesunde Ernährung leichter zu erkennen. Das Kabinett hat die Einführung der Kennzeichnung nun auf den Weg gebracht.
Ziel ist es, das Verbraucher spätestens ab November mit nur einem Blick auf die Verpackung eines Lebensmittels sehen können, ob es einer gesunden Ernährungsweise entspricht oder einer schlechten. Die Kennzeichnung des ‚Nutri-Codes‘ bleibt für die Industrie zwar freiwillig, Ernährungsministerin Julia Klöckner äußerte aber “die klare Erwartung an die Unternehmen”, dass sie möglichst flächendeckend genutzt wird.
Nach geltendem EU-Recht sei die Verpflichtung zum Aufdruck einer solchen Plakette unmöglich. Klöckner strebt eine europaweite Einführung hin. Dies möchte sie während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft stark zum Ausdruck bringen.
Der Nutri-Score bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe oder Proteine in eine Gesamtbewertung ein und gibt dann einen Wert auf einer fünfstufigen Skala an. Insgesamt hat die Nährwertampel fünf Stufen von A bis E. Diese orientiert sich an die Farbe einer Ampel, von “A” auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes “C” bis zu einem roten “E” für die ungünstigste. Die Kennzeichnung ist kein Ersatz für die EU-weit verpflichtende Nährwerttabelle auf der Rückseite, sondern soll auf der Vorderseite einen gut sichtbaren Hinweis bieten.
Die Einführung des Nutri-Score sei ein “großes ernährungspolitisches Vorhaben”, sagte Klöckner. Die Deutschen greifen immer stärker zu fertig verarbeiteten Gerichten, weshalb es wichtig sei, schnell zu sehen, wie die Zusammensetzung insgesamt bewertet werde. Klöckner erhofft sich dadurch einen “Schub” in der Ernährungswirtschaft, Produkte herzustellen, die besser abschnitten. Frankreich und Belgien haben die Nährwertampel bereits eingeführt.
Wir können gespannt sein, wie sich das Essverhalten in Deutschland verändern wird.
MARC MAXWELL