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Erhebliche Mengen Mikroplastik in Fischen und Meeresfrüchten

Stand: 26.08.2020

Erhebliche Mengen an Mikroplastik wurden von australischen Forschern in Fisch und Meeresfrüchten nachgewiesen. Bei einer Portion Sardinen war es zum Beispiel ein Gewicht, das dem eines Reiskorns entspricht.

Nach einem Einkauf auf einem lokalen Fischmarkt haben australische Forscher eine alarmierende Entdeckung gemacht. Bei gezüchteten oder wild gefangenen Fischen und Meeresfrüchte wurden Spuren von Mikroplastik und anderen Mikroschadstoffen entdeckt. Teils in erheblichen Mengen.

Fisch und Meeresfrüchte gelten wegen ihres hohen Omega-3-Gehalts zu den gesündesten tierischen Lebensmitteln. Neben Zink, Magnesium und Co. scheinen nun vermehrt weniger gesunde, mitunter gefährliche Substanzen, enthalten. Mikroplastik und andere Kunststoffrückstände.

Vermüllung der Weltmeere

Durch die Vermüllung der Weltmeere landet immer mehr Plastik in den Bäuchen ihrer Bewohner und somit auf unseren Tellern. Die Lage ist aber dramatischer als gedacht, wie jetzt ein „wissenschaftlicher Einkaufsbummel “ über einen australischen Fischmarkt ans Licht gebracht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Environmental Science & Technology“ publiziert.

Beliebte Fische und Meeresfrüchte wurden auf Mikroplastik untersucht

Fünf wilde Blaukrabben, zehn gezüchtete Tigergarnelen, zehn wilde Tintenfische, zehn gezüchtete Austern und zehn wilde Sardinen wurden untersucht. In 100 Prozent der Proben fanden Forschende der University of Exeter und der University of Queensland Spuren von Mikroplastik. Laut der Forscher muss ein Konsument damit rechnen, ungefähr 0,7 Milligramm Plastik pro Fischmahlzeit zu verspeisen, erklärt Francisca Ribeiro, Mitautorin der Studie. „Bei Sardinen können es sogar bis zu 30 Milligramm sein.“ 30 Milligramm entsprechen übrigens dem durchschnittlichen Gewicht eines Reiskorns. In anderen Studien kamen Forscher zu den Ergebnissen, dass  einige Menschen an Orten, an denen Meeresfrüchte stark konsumiert werden, mindestens 11.000 Mikroplastikpartikel pro Jahr zu sich nehmen.

Auswirkung von Kunststoffen auf Tier und Mensch weitestgehend unerforscht

Noch weiß man noch nicht genau, was das Plastik genau mit unserem Körper antut.  Doch Plastik und andere Kunststoffe sind allgegenwärtig und dringen immer mehr in den menschlichen wie tierischen Organismus ein.  Die Forscher sind sich sicher, dass die Plastikflut bei Meerestieren für erheblichen oxidativen und psychischen Stress sorgt. So fand man bereits zahlreiche gestrandete Wale, dessen Mägen aufgrund der unverdaulichen Müll-Massen regelrecht zerborsten sind.

Arten unterschiedlich stark mit Mikroplastik belastet

Was Fische und Meeresfrüchte betrifft, sind bestimmte Arten laut der Untersuchung unterschiedlich mit Mikroplastik belastet. So enthielten Tintenfischproben die wenigsten Spuren, während Sardinen besonders stark herausstachen.

MARC MAXWELL