Der Mythos lebt schon lange, dass Bananenschalen als Dünger verwendet werden können. Aber funktioniert das wirklich?
Dünger sind Nährstoffe für die optimale Versorgung unserer Pflanzen und damit auch für eine gute Ernte unerlässlich, auf der anderen Seite sind mineralische Dünger oftmals nicht nur klimaschädlich, sondern auch teuer. In diesem Zusammenhang werden oft Hausmittel wie Kaffeesatz, Dünger mit Eierschalen oder sogar Bananenschalen genannt.
Zahlreiche Pflanzenfreunde schwören auf Bananenschalen als Dünger, da sie einen beinahe kostenlosen Ersatz von umweltschädlichen Mineraldüngern versprechen. Auch die zahlreichen Mineralstoffe, die in der Bananenschale vorhanden sind, sprechen für eine positive Wirkung als Pflanzendünger. Von vielen Gärtnern wird dies jedoch angezweifelt.
Bananen sind gesund und stecken voller wichtiger Mineral- und Nährstoffe. Auch die Bananenschale steckt voller wichtiger Nährstoffe und ist damit viel zu schade für die Mülltonne. Knapp 12 % der getrockneten Bananenschale besteht aus Mineralstoffen. Kalium ist dabei das am umfangreichsten vertretene Element. Aber auch Magnesium und Phosphor sind in Bananenschalen reichlich enthalten. In kleineren Mengen kommen außerdem Schwefel, Natrium, Stickstoff und weitere Spurenelemente vor.
Leider enthält die Bananenschale Pestizide, die bei Aufzucht und Transport der Tropenfrucht eingesetzt werden. Diese können bei der Düngung mit Bananenschalen in den Boden eindringen. Zur Vermeidung sollten Sie zu Bananen aus biologischem Anbau greifen. Diese sind ohne Chemie behandelt und können deshalb bedenkenlos im Garten eingesetzt werden.
In dem Mythos der Bananenschale als Düngerersatz steckt auch ein Fünkchen Wahrheit. Tatsächlich lassen sich die Schalen der Pflanze wunderbar als Nährstofflieferant für unsere Garten- und Zimmerpflanzen einsetzen. Zum einen handelt es sich bei Bananenschalen oftmals um Küchenabfall, der durch die Verarbeitung zum Dünger eine sinnvolle Wiederverwendung findet. Zum anderen bilden besonders die hohen Kalium- und Magnesiumgehalte der Bananenschale einen optimalen Ausgangspunkt als Nährstofflieferant für andere Pflanzen.
Die Euphorie muss jedoch etwas gebremst werden. Die Banane ist eine tolle Quelle für Kalium und Magnesium, jedoch ist die Schale durch den geringen Stickstoffgehalt kein kompletter Ersatz für herkömmliche Dünger. Stickstoff ist häufig der begrenzende Faktor beim Wachstum von Pflanzen und damit einer der wichtigsten Inhaltstoffe von Düngern. Bananenschalen eignen sich deshalb nur als zusätzliche Kalium- und Magnesiumdüngung, wenn bereits mit einem Volldünger gearbeitet wird.
Bananenschalen sind keine Alternative zu einem Volldünger, jedoch gibt es diverse Pflanzenarten, die von der Düngung mit Bananenschalen profitieren. Besonders bei Pflanzen mit hohem Kaliumbedarf, wie z.B. Tomaten, Gurken, Kartoffeln, Kürbisse, Karotten oder Pastinaken, kann eine zusätzliche Düngung mit Bananenschalen sinnvoll sein. Auch Blühpflanzen wie Rosen, Geranien und Fuchsien profitieren von der Extraportion Nährstoffe, denn sie gelten als anfällig für einen Kaliummangel. Durch die Verwendung von Bananenschalen als Dünger kann so eine verbesserte Blatt- und Blütenbildung erzielt werden. Zusätzlich fördert das in den Bananenschalen enthaltene Kalium die Winterhärte der Pflanzen und kann das Aroma und die Haltbarkeit von verschiedenen Früchten steigern.
Die Schalen sollten mit einem Messer oder einer Küchenmaschine zerhackt werden. Je kleiner die einzelnen Stücke sind, desto schneller kann sich die Bananenschale im Boden zersetzen und ihre Nährstoffe abgeben. Die zerkleinerten Bananenschalen können nun einfach in die flache Erde des Wurzelbereichs der Pflanze eingearbeitet werden. Haben Sie gerade besonders viele Bananenschalen zur Hand, können Sie die zerkleinerten Stücke auch an einem luftigen Ort trocknen lassen und für die spätere Verwendung aufheben. Im geschlossenen Gefäß würden sie schnell Schimmeln.
Für Flüssigdünger kochen Sie die zerkleinerte Bananenschale in Wasser auf. Je 100 Gramm Dünger kommt auf einen Liter Wasser. Den aufgekochten Sud lassen Sie zwölf Stunden ziehen. Danach ziehen Sie den Flüssigdünger ab, geben diesen in eine Gießkanne und verdünnen den Dünger im Verhältnis 1:5 mit Wasser. Anschließend können Sie damit unter anderem Ihre Zimmerpflanzen gießen.
Bananendünger kann das ganze Jahr durch genutzt werden. Eine Überdüngung ist unmöglich.
Wichtig: Nutzen Sie zum Düngen ausschließlich Schalen von Biobananen. Andere Bananen werden mit Fungiziden bespritzt. Pestizide in Obst und Gemüse führen nicht nur dazu, dass sich die Schale langsamer zersetzt. Sie holen sich damit auch unnötig schädliche Stoffe ins Haus.
MARC MAXWELL