Stand: 09.10.2020
Alte Brote und überschüssige Lebensmittel immer gleich in den Mülleimer werfen? Es geht auch anders und das oftmals sehr bequem.
Die einfachste Möglichkeit nachhaltiger zu kochen, ist möglichst regionale und saisonale Lebensmittel zu benutzen. Das belastet die Umwelt um einiges weniger, verminderte CO2-Emissionen durch kurze Transportwege, weniger Treibhausgase durch Freilandware. Zu unserem Vorteil, immer mehr Supermärkte bieten regionale Produkte an.
Tipp: Auf dem Foodblog “Ye Olde Kitchen” von Eva-Maria Hoffleit und Philipp Lawitschka haben die beiden Blogger rund 260 Rezepte veröffentlicht und nach Jahreszeiten unterteilt. Mit ihrem Blog, der auch eine Auszeichnung für Nachhaltigkeit erhielt, wollen die beiden zeigen, wie man Nahrung in ihrer Gänze wertschätzen kann.
Gemüsereste für Brühe im Gefrierschrank sammeln
Eva-Maria Hoffleit und Philipp Lawitschka versuchen so viel wie möglich aus den Lebensmitteln rauszuholen. Zitronenschalen landen zum Beispiel in einem Salz- oder Zuckertopf, aus Kohlrabiblättern wird ein Krautsalat, aus Radieschenblättern eine Gremolata. Gemüsereste werden im Gefrierschrank gesammelt und daraus eine Gemüsebrühe gekocht.
Die beiden Blogger wollen mit ihren Ideen zeigen, dass Nachhaltigkeit auch mit wenig Zeit möglich ist. Sie leben einfach vor, wie Nachhaltigkeit in der Küche gut klappt und erzählen davon.
Zero-Waste-Küche mit Sophia Hoffmann
Die deutsche Köchin und Kochbuchautorin Sophia Hoffmann hat der Zero-Waste-Küche gleich ein ganzes Kochbuch gewidmet. Sie stellt einfache Schritte im Alltag vor, was man mit Lebensmittelresten alles anstellen kann oder wie man Nahrung haltbar macht sowie Fakten und Verwertungstipps zu 40 Lebensmitteln und thematisiert ihre Ökobilanz. Im letzten Teil des Buches finden sich 40 Rezepte.
Sophia Hoffmann sagt, dass die „die Null-Prozent-Ökobilanz eine Illusion” ist. Mit ihrem Buch will die 40-Jährige Wissen vermitteln und für das Thema sensibilisieren. Sie glaubt an die Politik der kleinen Schritte, es gehe nicht darum, perfekt zu sein.
Nur so viel einkaufen, wie man tragen kann
Einer ihrer ersten Tipps ist zum Beispiel, Kochen besser zu planen. Dabei geht es darum, dass eine Person nur so viel einkaufen soll, wie sie alleine tragen kann.
Altes Brot und allerlei Reste? Perfekt für Brotlinge
Ein tolles Rezept für Resteverwertung sind Brotlinge: Dafür weicht man altes Brot zunächst in Wasser auf und knetet es, nachdem das Wasser ausgedrückt wurde. Dazu kommen gewürfelte Zwiebeln in den Teig und alles, was sonst noch so weg muss: Spinat, Rucola, Petersilie, gehackte Kapern, getrocknete Tomaten, Pilze oder Oliven.
Falls die Masse zu weich ist, verleiht die Zugabe von Semmelbröseln mehr Festigkeit. Das Ganze dann nach Belieben würzen und aus dem Teig kleine Pattys formen und sie in einer Pfanne mit genug Öl von beiden Seiten knusprig braten.
Überschüssige Lebensmittel vor der Tonne retten
Nachhaltigkeit kostet erst mal nicht mehr Geld. Man muss nur wissen, was man tun kann und dieses Wissen sollte man sich zu Beginn aneignen. Neben den oben beschriebenen Ideen gibt es weitere Möglichkeiten Lebensmittel zu retten bevor sie auf dem Müll landen. Durch Konzepte wie “Foodsharing”, “To good to go” oder “Mundraub” zum Beispiel.
Beim Foodsharing werden Lebensmittel verschenkt, die Betriebe oder Privatpersonen nicht mehr verbrauchen. Auf foodsharing.de erfährt man, wo man in der Nähe Lebensmittel abholen oder abgeben kann. Die App “Too Good To Go” funktioniert ähnlich, Gastrobetriebe bieten ihre Überschussware am Ende des Tages zu einem günstigen Preis an und retten sie so vor der Tonne.
Die Idee von “Mundraub”: Obst, Gemüse, Kräuter, alles was auf öffentlichen Grundstücken wächst, darf und soll geerntet werden. Auf einer interaktiven Karte sind öffentliche Obstbäume und -Sträucher markiert, an denen man sich bedienen darf.
MARC MAXWELL